«Fehler eingestehen und neuverhandeln»
5 Jahre sind nun vergangen seit der Umsetzung der neuen Berufsbilder Operating (heute PP-UHR). Die damalige Organisationseinheit P-OP-ZBS mit Leiter Claudio Pelletieri die diese zu verantworten hat, existiert seit April 2019 nicht mehr. Aber die Überführung des Werkstattpersonals in 4 verschiedene (Fähigkeits-)Level ist geblieben und hat ihre Spuren hinterlassen.
Was als Berufsbilder mit Entwicklungsmöglichkeiten verkauft wurde, hat in Frustration und Abgängen geendet.
Die angeblichen zukunftsorientierten Berufsbilder mit «Entwicklungsmöglichkeit» haben den technischen Unterhalt in eine Sackgasse geführt. Der heutige Exodus beim bestehenden Personal sowie die mittelfristige Lohnsenkung und der Fachkräftemangel verantworten die jetzige Situation. Aktuell kann der reguläre Unterhaltsbetrieb in diversen Serviceanlagen nur noch mit Sondereinsätzen des bestehenden Personals und verkürzten Einarbeitungszeiten neuer Mitarbeitenden nur knapp aufrechterhalten werden. Viele neu ausgebildete Mitarbeitende verlassen den Betrieb innerhalb von 2-3 Jahren wieder, sobald sie begriffen haben, dass es schwierig ist, sich innerhalb der Level weiterentwickeln zu können.
Zudem fällt uns auf, dass an verschiedenen Standorten mechanisch ausgebildete Mitarbeiter mit fragwürdigen Vorkursen von Technikerschulen zu Level 3 Mitarbeitenden weiterentwickeln werden. Dies nur, um in der aktuellen Berufsbildersituation dem mechanisch ausgebildeten Personal, die nur bis zu Level 2 angestellt werden können, wieder etwas Perspektive zu bieten. Weiter ist es zur Realität geworden, wie vom SEV vorausgesagt, dass die SBB für die Level 4 Stellen fast keine Mitarbeiter mit Elektro oder Automatiker Technikerschulabschlüssen finden können. Diverse Stellen sind aktuell durch Mitarbeitende mit Maschinenbauabschlüssen besetzt. Dies ist in der Praxis auch kein Problem, da auch bei den modernen Triebfahrzeugen weiterhin viele mechanische Störfälle auftreten. Tatsache ist, dass auch mechanisch ausgebildetes Personal in ihren Grund- und Weiterbildungen einen Grossteil an Elektrotechnik, Automatisation sowie Informatikunterricht besucht haben.
Leider wurde bei der Umsetzung der neuen Berufsbilder diesen Umständen keine Rechnung getragen und nun sind die Verantwortlichen im Nachhinein nicht gewillt, die Berufsbilder anzupassen. Deshalb fordern wir die Leitung PP-UHR auf, die Berufsbilder und die Levelisierung zu überdenken und der Realität anzupassen. In der Tat ist die Leitung UHR gut beraten, das Lohnniveau schnellst wieder anzuheben, um den technischen Unterhalt ohne weitere Auslagerungen von Aufträgen an Privatfirmen selbständig zu bewerkstelligen, damit weiterhin die Kompetenzen im Betrieb verbleiben.
Die heutigen Missstände durch die völlig verkorkste Ein- und Überführung der Berufsbilder entsprechen eins zu eins, den Voraussagen vom SEV und dem Unterverband TS, die wir bereits während der Verhandlung der neuen Berufsbilder prognostiziert haben.
Deshalb fordern wir:
- Mehr Wertschätzung
- Abschaffung der Level
- Anheben der Löhne
- Keine Unterhalts- und Kontroll-Aufträge an Privatunternehmen
Medienstelle SEV-TS